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Liste an Filmen 2018 / 2019 / 2020/ 2021 (Update: 03.04.21) (ohne Spoiler)

Hallo zusammen,

auch in diesem Jahr freue ich mich wieder auf ein richtig gutes Filmjahr. 2018 habe ich zwar nicht viele Filme gesehen, dafür zu Teilen richtig gute. 2019 hat es auch schon den ein oder anderen wirklich interessanten Moment gegeben. Mehr dazu in der nun folgenden Liste, die immer wieder ein Update erfahren wird.

WICHTIGER HINWEIS:

Ihr findet jede Kurz-Review zu dem jeweiligen Film auch auf meinem Letterboxd-Account, den ich ab heute (17.08.19) wieder aktiver betreiben möchte und deshalb mit „altem Material“ bereits versehen habe !

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Rückschau zu Filmen 2021(eigene Benotung: 1 – 5 Punkte)

Weathering with you (Anime) (Film) (9)

„Your Name“ (Schöpfer dahinter Makoto Shinkai) ist nicht nur für mich einer der besten Anime-Filme aller Zeiten, sondern überhaupt. Aus diesem Grund hatte ich schon fast ein wenig Angst davor, mir den inoffiziellen Nachfolger, nämlich Weathering with you, anzuschauen. Und Gott, lag ich falsch!

Der 16-jährige Hodaka haut von zu Hause ab und befindet sich auf einem Schiff auf dem Weg nach Tokio. Bei einem Wetterumschwung verliert er fast sein Leben, wird jedoch von einem ihn unbekannten Mann gerettet. Dieser bietet ihm im Nachhinein an, für ihn vielleicht ein Dach über dem Kopf oder auch eine Möglichkeit zur Arbeit zur Verfügung zu stellen.

Angekommen in Tokio läuft das Leben für Hodaka jedoch zu unangenehm ab, so dass er diesem Angebot dann doch nachkommt. Hier wird ihm neben kleinen Arbeiten im Haushalt ein Hauch von journalistischer Auslegung zu Teil. Für eine gerade bei der jungen Bevölkerung beliebten Zeitung, unter anderem auch wegen der Thematik der „modernen Legenden“, solle er nun bitte Ausschau halten und Interviews führen, im Hinblick auf das sogenannte „Sonnenscheinmädchen“. Nur dieses besitze die Gabe, den dauerhaften Regen, der Tokio seit Monaten einhüllt, für kurze oder längere Zeit zu unterbrechen.

Als Hodaka dann auf Hina trifft, die vorgibt, genau dieses „Sonnenscheinmädchen“ darzustellen, sieht er nicht nur die Möglichkeit, ein neues Business abseits von seinem ersten Job aufzubauen, sondern sich auch zwischenmenschlich wohl zu fühlen. Nur scheint die Gabe von Hina auch Grenzen und besonders negative Folgen auszumachen.

„Weathering with you“ könnte man wie die logische Konsequenz nach „Garden of Words“ und „Your Name“ ansehen (siehe unten verlinkt die vorherigen Reviews). Themen wie Wetterphänomene als Ausdruck einer höheren Natur, Moderne und Tradition in Japan, und auch Gemeinschaftlichkeit und Einsamkeit scheinen hier stringent weiterhin im Vordergrund zu stehen. Nie zuvor habe ich in einem Film ein bloßes Aufhellen des Himmels auf so eine Art und Weise wahrgenommen. Was sich sehr lame im ersten Moment anhören mag, ist dann doch alles andere als das. Das Aufhellen könnte man, gerade in Zeiten von Covid19 und in einer Welt voller Probleme und Beschwerlichkeiten, besonders gut gebrauchen. 

8,7, also aufgerundet eine 9/10 ist deshalb nur zurecht die Folge! 

Rückschau zu Filmen 2020 (eigene Benotung: 1 – 5 Punkte)

Klaus (Netflix) (4)

Es gibt viele Filme, die ich nur zu gerne zur Weihnachtszeit schaue. Dabei kann ich mich allerdings nur selten an hochwertige Produktionen im animierten Bereich erinnern. Vor Betrachten des Films hatte ich bereits recht gute Kritiken zu Gesicht bekommen, und doch habe ich ein wenig gezögert. Wie interessant kann schon eine Thematik ausfallen, wenn es sich an sich vermehrt nur um den Weihnachtsmann, hier Klaus, handelt ? Nun muss ich allerdings festhalten, dass ich äußerst froh über diese Entscheidung bin, da es sich hier wirklich nicht nur um einen hochwertigen Film handelt, sondern eben auch um eine echte herzliche Geschichte.

So soll ein Postbote nun in den Norden reisen um ein wenig die Bedeutung und auch Ernsthaftigkeit dieser Tätigkeit überhaupt zu lernen. Da sein Vater so etwas wie den Chef des Postdienstes darstellt, kennt der Postbote bis jetzt nur ein einfaches und eher beschauliches Leben, was sich jedoch ändert, als er im hohen Norden ankommt und sich auf ganz neue Menschen und Verhältnisse einstellen muss.

Im Norden gibt es zwei verfeindete Dörfer, die im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Um seiner Aufforderung, innerhalb eines Jahres tausende Briefe zu verschicken, auch nachkommen zu können, braucht der Postbote eben auch die Zuneigung der hiesigen Bevölkerung, besonders die der Kinder. Eher durch Zufall stößt er dabei auf den Herrn Klaus, der jetzt bereits nur zu gerne kleinere oder größere Geschenke herstellt um diese an die Kinder zu verteilen, natürlich in eher geheimer Form. Da genau dies nun die Möglichkeit für den Postboten darstellt, die Abmachung mit seinem Vater vielleicht schon früher als gedacht zu realisieren, ermutigt er den Herrn Klaus dazu, solche Geschenke von jetzt vielleicht noch öfter verteilen zu wollen, wobei zuvor die Kinder explizit ihre Wünsche aufschreiben und an ihn weiterleiten sollten.

Die Story, wie man es nun sehen mag, erscheint gar nicht einmal so besonders bzw. eher etwas altbacken und langwierig, allerdings wird diese Erkenntnis durch die hohe Qualität an Zeichentrick-Stil, liebevollen Animationen und einfach ganz speziellen Figuren, hier besonders hervorzuheben die unterschiedlichen Arten der Kinder, nur umso mehr ausgeglichen , vielleicht sogar übertroffen.

An sich versprüht dieser Film in ca. 90 Minuten so viel Wärme, Heiterkeit und auch an sich spaßige Momente, dass es allgemein weder langweilig noch einfach gehalten erscheint. Zumindest im Bereich von animierten Inhalten ist „Klaus“ nun zu so etwas wie einem echten Geheimtipp geworden, den ich auch in diesem Jahr nur zu gerne wiederholt verfolgen möchte. Zu dieser so besonderen Jahreszeit möchte man eben auch die eher spezielleren und besonderen Filme und Serien erleben, so dass wir es hier in gewisser Weise mit einer echten Perle zu tun haben.

Mehr als 4 Punkte möchte ich jedoch nicht vergeben, dies wäre dann doch etwas zu viel des Guten. Wir haben es jedoch ohne jeden Zweifel, davon bin ich wirklich überzeugt, mit einer hochwertigen Produktion zu tun, wobei die Arbeit auf einem einem spanischen Studio aus vermehrt früheren Künstlern von Disney Pixar basiert.

Viel Spaß all denjenigen, die diesen so eigenen Film vielleicht noch für sich neu erleben werden !

Rückschau zu Filmen 2019 (eigene Benotung: 1 – 5 Punkte ; früher 1 – 10) (Änderung ab dem 16.07.20)

Star Wars Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers (3,5)

Ich könnte hier noch etliche andere Gesichtspunkte ansprechen, aber dann würde ich wohl auch kein echtes Ende finden. Und genau in dieser Aussage findet sich doch die wahre Krux des Ganzen.. Wenn man nicht genau weiß, wie man etwas zu Ende bringen kann bzw. soll und auch hier die dafür notwendigen Hilfsmittel einfach fehlen, dann läuft man Gefahr, ähnlich zu scheitern wie es Star Wars IX für mich getan hat.

Auch wenn es ehrenwert ist, sich mit den Zerwürfnissen durch Star Wars VIII zu beschäftigen und irgendwie die weiterhin klaffende Wunde zu schließen, so ist dies letztlich die traurige Erkenntnis.

Wenn ein Film so schnell und unrund erzählt werden muss, um nicht nur die alten Charaktere, sondern auch die neuen Charaktere, ein ähnliches Mindset gilt hier für ganze Locations, Situationen und auch Gefühle, zu umfassen, dann ist ein erschreckendes Ergebnis leider so gut wie vorprogrammiert.

Dieser Film hätte mindestens um die drei Stunden benötigt, um einen angemessenen Rahmen aufbauen zu können. Wenn man in einigen Szenen keine zwei Minuten Zeit hat, um an einer wirklich zutiefst berührenden Konversation bedeutsamer Figuren teilnehmen zu können, dann überträgt sich ein Gefühl der Hast und Unzufriedenheit auch auf mich als Zuschauer.

Allerdings möchte ich so etwas als Zuschauer tunlichst vermeiden. So präferiert man doch lieber einen würdigen Abschluss, der sich angemessen Zeit nimmt, um auf alle drei Trilogien ausgelegt den Rahmen spannen zu können. Wenn ich allerdings erst ab Minute 90 mich wirklich innerhalb des Geschehens wiederfinden kann, dann kann ein Finale, so gut es auch ausfallen mag, hier nur noch schwer die Wogen glätten.

Leider bleibt mir dieses Gefühl und dieser Gedanke ähnlich verwehrt, wie schon bei dem finalen Ausgang von Game of Thrones. Und so muss ich leider gestehen, auch wenn ich es selbst schon fast ablehne, dass für mich eines gilt:

Star Wars IX „Der Aufstieg Skywalkers“ ist und bleibt einzig und allein die filmische Umsetung der finalen Staffel von Game of Thrones, mit allem Positiven aber auch Negativem. Deshalb kann und möchte ich nicht hier eine andere Bewertung verteilen. Mit einer 6,6 von 10, also aufgerundet einer 7 /10 kann ich noch am ehesten eine Ausgewogenheit von positiven als auch negativen Aspekten des Films verbinden. Mehr als eine solche Punktzahl sehe ich jedoch nach einmaligem Betrachten von Star Wars IX als nicht würdig an.

So werden wir also noch einige Jahre warten müssen, bis Disney sich vielleicht in einer neuen Saga, abseits der Skywalker, mehr traut, neue Wege einzuschlagen. Wer auch immer diese neuen Filme zu verantworten haben wird, ich wünsche dieser Person jetzt schon ein Gespür für eine neue Geschichte in einer weit weit entfernten Galaxis.

Danke für eure Aufmerksamkeit !

Bewertung: 7 / 10 bzw. 3,5 / 5 Punkten

Der gesamte Beitrag findet sich unter https://tobiaspuetter.eu/?p=1908

Star Wars Episode VIII – Die letzten Jedi (4,5) (Wiederholung)

Was bleibt also nach dieser genaueren Betrachtung ? Ich glaube, dass man diesen Film mehrere Male schauen sollte, vielleicht sogar mit größerem Abstand. Episode VIII ist an sich ein Feuerwerk und man wird mit Informationen und Wendungen komplett bombadiert. Was man im ersten Moment als vielleicht unschön und unpassend empfindet, kann auf längere Sicht, gerade in Bezug auf einen größeren Rahmen, also so etwas wie das große Ganze,  schon so viel mehr Sinn ergeben.

Episode VIII muss man sich, meiner Meinung nach, anschauen, und zwar komplett unwissend. Man sollte eben zu Beginn des Films dieses leere Blatt vor sich haben. Wenn dieses am Ende komplett ausgefüllt ist, dann liegt es an jedem Zuschauer selbst, was für Gefühle und Schlussfolgerungen bei einem selbst aufgekommen sind.

Bei mir überwiegt das Positive, was jedoch nicht ausreicht, um diesem Film eine meisterhafte Wertung zu geben. Für mich ist es eine 7,5 oder 8 von 10. Vielleicht wird sich dies in den nächsten Jahren ändern, wenn wir eben durch Episode IX dann den ganzen Rahmen der aktuellen Trilogie kennen, und so der ein oder andere Aspekt neu erstrahlen wird, oder eben nicht.

4,5 von 5 Punkten (bei weiterer Sichtung vielleicht doch noch volle Punktzahl)

Der gesamte Beitrag findet sich unter https://tobiaspuetter.eu/?p=1889

The Garden of Words (4)

Nachdem mich „Your Name“ einfach so faszinieren konnte, wollte ich noch ein wenig mehr mehr vom Schöpfer selbst sehen, Makoto Shinkai ; aus diesem Grund gab ich dem Anime-Film „The Garden of Words“ eine Chance.

An sich handelt es sich hier nicht wirklich um einen echten Film, dafür finde ich 45 Minuten einfach viel zu kurz, aber nicht, was die Wucht und Deutung dieser Geschichte anbelangt. So viel anderes erwartet und dann an einigen Stellen echt hin- und her gerissen.

Der Garten der Wörter trifft es eigentlich schon ganz gut, ohne wirklich die Geschichte zu verraten. Ein Jugendlicher, der von der Schule und ihrem Ablauf extrem gelangweilt scheint und viel eher Schuhmacher werden wollen würde, schwänzt an einem regnerischen Tag eben jene Schule. Dort die Zeit genießend und etwas in Gedanken verloren, fällt ihm eine Frau, Mitte bis Ende 20, auf, da sie sich so ganz anders verhält.

Schnell kommt es zu verschiedenen Gesprächen und so wird jeder Tag, an dem es mal wieder regnet, einfach spannender als der vorherige. Nur an diesen Tagen wollen sie sich treffen, nur dann, wenn sonst auch keine Personen im Park zu sehen sind. Nur dann wird also der Park zu einem echten Garten an Wörtern.

Die Frau wirkt zwar offen, aber erscheint ihm sehr unglücklich, irgendetwas stimmt in ihrem Leben nicht. So trinkt sie Alkohol und isst Schokolade, noch vor dem Mittag. Als sie allerdings die Entwürfe des jungen Mannes erblickt, erkennt sie direkt seine wahre Passion und bestärkt ihn in gewisser Weise auch darin, eben Schuhmacher als Beruf nachzugehen.

Als dann einige Tage später der Junge jedoch wieder die Schule besucht, kommt es zu einem so nicht zu erwartenden Ereignis, das fast den gesamten Story-Verlauf zuvor über den Haufen wirft.

Eigentlich passiert in „The Garden of Words“ so gar nichts, es ist fast nur ruhig und auf Gespräche ausgelegt. Generell ist diese Geschichte eher handlungsarm, allerdings hat mich dies nicht gestört, nicht einmal im Ansatz. Die Atmosphäre kann sich eben auch aufgrund der Charaktere und ihre Verhaltens- und Denkweisen ergeben. Und zwar so stark, dass man sich fast wie in einem angespannten Verhältnis fühlt, auch als eher weit entfernter Zuschauer. So ist es auch nicht wirklich überraschend, dass es zum Ende hin eben kein „echtes“ „Happy End“ zu erleben gibt, wenn auch in gewisser Weise trotzdem.

Dieser Film hätte so viele Klischees mitnehmen können, aber am Ende hat er genau das Gegenteil gemacht. Ich mag nicht nur den Zeichenstil, den ich in „Your Name“ noch grandioser fand, sondern auch die leichte Melancholie und Schwere. Es ist eben kein einfaches Thema und so passen eher regnerische Tage ganz gut dazu, ohne jedoch hässlich oder gar abstoßend zu wirken.

Dieser Film ist in so vielen Aspekten fast schon der klare Gegenentwurf zu „Your Name“, nicht nur was die Länge anbelangt, trotzdem bin ich froh, diesen gesehen zu haben. Es ist einfach etwas ganz anderes, was mich jedoch sehr abgeholt und irgendwie auch verstört hat. Für solch ernste und eher nachdenkliche Überlegungen mag ich Animes schon sehr

Vielleicht ist eine Bewertung von 4 von 5 Punkten einfach zu hoch, allerdings ist einfach dieses Gefühl der Überraschung hängen geblieben. Ich habe viel mehr Spaß, gute Laune und eine gewisse Euphorie erwartet, bekommen habe ich so gut wie nichts davon, was einen als Zuschauer doch in keinster Weise unzufrieden stimmen muss. 3,8 von 5, also 4 von 5. Bitte anschauen, es lohnt sich und ist auch schnell wieder vorbei !

Green Book (5)

Bereits seit dem ersten Trailer verspürte ich eine echte Lust auf diesen so renommierten und, nicht nur aufgrund der Oscar-Verleihung in diesem Jahr, ausgezeichneten Film. Und doch kam mir schon in den ersten Minuten die Frage auf, was eigentlich die Message sein möge.

Sicherlich hatte ich schon so einige Kritiken gelesen bzw. gesehen, und doch hatte ich den Großteil davon zumeist vergessen, und so war ich also irgendwie auf mich selbst gestellt. Schon in den ersten Minuten des Films fühlte ich mich unwohl, schließlich erscheint einer der beiden Hauptprotagonisten, hier Tony Lip (gespielt von Viggo Mortensen), italo-amerikanischer Draufgänger inmitten der Bronx, New York City, nicht nur unfreundlich, sondern auch zu Teilen rassistisch Menschen anderer Herkunft gegenüber. Kurze Zeit danach betritt der Jazz-Pianist Don Shirley (gespielt von Mahershala Ali), ein sehr eloquentes, intellektuelles aber auch distanziertes afro-amerikanisches Musik-Genie, die Bühne.

Tony Lip solle nun Don Shirley nämlich auf einer 8-wöchigen Konzertreise durch die Südstaaten der USA als Fahrer begleiten, mit einem hoffentlich erfreulichen Abschluss an Heiligabend selbst. So fungiert ab jetzt Tony Lip, wenn auch nur am direkten Anfang, als Fahres des „Doc“, als Anspielung auf die verschiedenen Doktortitel. Ab diesem Zeitpunkt dachte ich mir, wie dies nur bitte klappen solle, da beide Personen in zwei ganz verschiedenen sozialen Welten zu Hause sind.

Nicht einmal New York City wirklich verlassen, kommt es dann auch so langsam zur eigentlichen Handlung, einem so etwas anderen Roadtrip, wie ich ihn in Filmen nur selten zu sehen bekommen konnte. Schließlich scheint es von nun an die Pflicht zu sein, sich den konträren „Gepflogenheiten“ nun anzupassen. Was recht früh noch harmlos erscheint, nämlich keine Schimpfwörter und keine vulgäre Sprache im weiß geprägten Metier wohlhabender Menschen, auf Tony Lip bezogen, wandelt sic nun vermehrt. So ist es nicht nur notwendig, sich an das titelgebende „Green Book“ (eine Broschüre über Gaststätten für afro-amerikanische Reisende innerhalb der Südstaaten) zu halten, vielmehr zeigt sich für Don Shirley nun genau das, was wenig später als ein Zustand der Tradition euphemistisch ausgedrückt wird. So ist es ihm nicht gestattet, eine ganz normale Bar zu besuchen, noch, im Anwesen, also dort, wo das Konzert mit ihm als Attraktion stattfinden soll, dieselbe Toilette wie alle gut betuchten Anwesenden zu nutzen.

So wird Don Shirley auch nicht von einer Mehrheit an Bürgern als Jazz-Pianist oder Virtuose, wie es Tony Lip selbst kurz anmerkt, als er die Fähigkeiten seines Vorgesetzten erblickt, wahrgenommen, sondern nur noch als „Bimbo“ oder „Schoko-Boy“ oder auch eben Schlimmeres. Ob es nun Erniedrigung seitens der Polizei ist oder ein latenter Rassismus, dass es nicht erlaubt sei, in einem bestimmten Laden nun einen feinen Anzug zu kaufen, so kann auch sein Fahrer / Bodyguard diese „Gepflogenheiten“ nur noch schwer übersehen.

Wenn zu Beginn noch sehr auf Distanz und mit Vorurteilen ausgestattet, nähert er sich seinem Chef immer mehr an, indem er auch als Hinweis auf die Musik und Speisen afro-amerikanischer Bürger, von „deine Leute“ spricht. So versucht er langsam aber sicher, ein eher freundschaftliches Verhältnis aufzubauen. Für Don Shirley selbst fühlt sich diese Reise, die er hätte verhindern können aber gezielt nicht wollte, immer noch beklemmend und unwohl an, trotz der Versuche seines Fahrers.

Mit der Zeit gewöhnt sich Don Shirley jedoch auch wirklich an die so schroffe Art seines Fahrers und so hilft er ihm nur zu gerne beim Verfassen von romantischen Briefen für Tony Lipps Frau. Und doch sind das die einfachen Momente, die schweren überwiegen dann meist jedoch schon.

Was alles so langweilig und höchst politisiert hätte werden können, wird in diesem Film jedoch eher wohltuend und freundlich. So schlimm die Zustände auch sein mögen und so viel Abneigung hier auch gezeigt werden mag, so sehr schweißt es diese beiden so unterschiedlichen Menschen immer mehr zusammen. Was man plakativ als bloßen „Body Movie“ bezeichnen könnte, gar nicht unbedingt wertend gemeint, trifft es für mich nicht im Entferntesten.

Diese beiden so unfassbar starken Schauspieler überstrahlen hier einfach alles, vielleicht auch ein eher einfach gehaltenes und teilweise seichtes Drehbuch. Wenn es Don Shirley einfach überkommt und er seinen Schutzpanzer für einen Moment aufgibt, zeigt Mahershala Ali für mich eine so überragende Leistung, wie es nur wenige seiner Zunft können. Wenn man sich auch als Zuschauer anfangs noch eher distanziert und abwartend fühlt, so ändert sich dies gegen Ende des Films nur allzu sehr.

Auch wenn hier ja eigentlich nur diese Vergangenheit geschildert wird, die Zustände in den 1960er-Jahren, so sehr erinnert mich vieles an die überragende Serie „When they see us“ (Netflix) oder auch leider an die aktuellen Entwicklungen innerhalb der USA und auch Europas. Dieser Film schildert aus genau diesem Grund für mich nicht das, was damals war, sondern auch das, was heute ist. Ob das die echte Intention war, erscheint für mich in diesem Zusammenhang eher als unwichtig.

Letztlich erhofft man sich nur, dass dieser Film von vielen Leuten gesehen worden ist bzw., ähnlich wie bei mir jetzt, noch gesehen wird. Ein Meisterwerk, das ich definitiv noch öfter schauen möchte und auch werde, absolute Empfehlung meinerseits !

ES – Kapitel I (4,5)

Jeder kennt ja, davon gehe ich einfach mal aus, die Netflix-Serie „Stranger Things“, die für einen Blick in die 80er-Jahre steht, wie fast keine andere vergleichbare. Auch der Film, eine weitere Steven King-Adapation von „The Body“, „Stand By Me“ versprüht ein ähnliches Feeling. Ich habe mir schon lange Zeit gewünscht, dass ein neuer Film, am besten auch im Steven King-Universum, genau diese Zeit und diesen Charme ausdrücken kann. Lange Zeit habe ich darauf warten müssen, aber „ES – Kapitel I“ steht genau dafür.

Abseits von den ganzen Jump Scare-Szenen, die teilweise schon fast unangemessen wirken und fast „too much“ sind, sehen wir als Zuschauer endlich mal wieder eine super sympathische Clique aus Jugendlichen, die alle so verschieden sind, und doch eines gemeinsam haben, eben diese Angst vor „ES“, dem Clown, „Pennywise“. Auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe, macht auch der Film auf fast schon unmissverständliche Art und Weise deutlich, dass wir es hier nicht mit einem bloßen Clown-Horror zu tun haben, sondern viel mehr mit einer Manifestation von einem Angst erzeugenden Etwas, das genau das ausdrückt, was individuell am bedrohlichsten erscheint.

Ich weiß nicht, wie Kapitel II ausfallen wird, diesen Film werde ich erst bald irgendwann auf dem Fernseher zu Hause schauen, allerdings bin ich mir sicher, dass Kapitel I zu aller Erst darauf ausgelegt ist, etwas „Coming of Age“-Story zu vermitteln, so dass der Horror eigentlich eher in den Hintergrund rückt. Ich weiß nicht, ob es vielleicht sogar besser gewesen wäre, eine subtilere Darstellungsweise zu wählen, wie bei dem von mir angesprochenen Film „Stand By Me“, den ich auch Jahre danach immer noch als sehr gelungen wahrnehme.

Für mich selbst, auch wenn ich nicht alle Film-Adapationen von Steven King gesehen habe, ist hier einfach der perfekte Blickwinkel gewählt worden, so dass die Gruppe, ähnlich wie bei ES – Kapitel I, dort nämlich die „Gruppe der Verlierer“, und ihre verknüpften Charakteristika vor allen anderen Personen oder Schauplätzen Screentime erhält. Ich mag es einfach, wenn man schon diesen Blick zurück in die Vergangenheit erzielen möchte, dass es so realistisch wie möglich aufkommt. Vielleicht hätte auch dieser Film davon noch etwas mehr haben können, auch wenn dann die grandiose Arbeit von Bill Skarsgård, der dem Clown „Pennywise“ Leben einhaucht, darunter vielleicht sogar ein wenig gelitten hätte.

Nichtsdestotrotz überwiegt bei mir ganz klar der sehr gute Eindruck aufgrund eines gelungenen Drehbuchs, natürlich wirkender Jungschauspieler, hier besonders das Mädchen hervorzuheben, einfach toller Landschaftsaufnahmen und einer Art von Horror, mit der man gut leben kann, ohne dass man sogar dieser überdrüssig wird. Am Ende komme ich zu einer 4,3 von 5, was aufgerundet eine 4,5 wird. Vielleicht kann hier sogar Kapitel II die 5 doch noch „voll machen“ !

alte Benotung: 1 – 10 Punkte

X Men: Apocalypse (7) 

Ich mag keine Superhelden-Filme bzw. -Serien, das ist ja schon längere Zeit bekannt, doch bei Spiderman und den X-Men habe ich oft eine Ausnahme gemacht. Die ersten beiden Teile der zweiten Trilogie fand ich so clever umgesetzt, dass es sich förmlich unglaublich neu angefühlt hat. Die Vermischung der echten Welt, siehe Kalter Krieg (Kuba-Krise), mit der Origin-Story von Magneto, Professor Charles Xavier und vielen anderen, ist für mich Ausdruck eines “Way to go”.

Lange Zeit habe ich immer wieder vom Anti-Hype rund um Apocalypse gehört. Nun, ganz spontan, einfach angemacht, und was soll ich sagen ? Die Magie ist weg. So teilweise belangloser Müll, den die Figuren von sich geben. 144 Minuten an Laufzeit, die sich anfühlen, als würde man Titanic, den ich sehr mag, doppelt schauen. CGI, das mehr stört, als dass es Sinn macht. All das ist nicht gerade das, was ich mir für eine solche Fortsetzung gewünscht habe. Irgendwie ist er zwar ganz interessant, an nur wenigen Stellen, aber dies liegt für mich nur an den Szenen, die ähnlich aufgebaut sind, wie “Erste Entscheidung” und “Zukunft ist Vergangenheit”. Es hätte so viel besser alles werden können, eine 7 von 10 ist echt noch gnädig, eigentlich eher Tendenz in Richtung 5 bis 6 !

Bird Box (Netflix) (7)

An sich eine nette Idee, aber, wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich den Film nur wegen Sandra Bullock geschaut. Da “The Quiet Place” für viele Zuschauer so ein Erfolg darstellen konnte, und die Thematik damit ein wenig vergleichbar ist, wollte ich dem Ganzen mal eine Chance geben. Schon früh im Film bringen sich Menschen um, teilweise auf brutale Art und Weise, und es scheint Wesen zu geben, die man nicht erblicken darf, weshalb man oft die Augen komplett zuhalten muss, um sich selbst oder andere nicht zu schädigen. Die Umsetzung war ganz in Ordnung, aber ich war nie so wirklich angefixt. Kann man schauen, wenn man sich auf eine unbekannte Bedrohung und die Auseinandersetzung damit freut, aber muss man eben auch nicht. Mehr als 7 von 10 kann ich deswegen nicht verteilen.

Black Mirror: Bandersnatch (Netflix) (7)

An sich eine echt interessante Idee, aber mehr als zwischendurch kurz reinschauen, sehe ich hier einfach nicht. Ich mag die Vorstellung, dass man als Zuschauer gewisse Entscheidungen in einer Art “live” treffen kann. Wenn man sich daran jedoch gewohnt hatte, war es auch nicht mehr die große Überraschung, sondern wurde immer mehr zum Alltag der Betrachtung an sich ; ein in den 80er-Jahren relativ instabiler, psychisch gesehen, Programmierer hat den Wunsch, ein eigenes Computer-Spiel zu erschaffen.

Dabei erlebt er jedoch, wie sehr seine Entscheidungen, die man als Zuschauer hier so gut wie durchgehend trifft, mindestens kurzfristige Folgen mit sich bringen. Das Hauptthema dieses Films ist hierbei vor allem die Frage, ob es so etwas wie verschiedene Pfade innerhalb der Zeit gibt, und wie sich der eingeschlagene Pfad zu anderen stark unterscheidet. Mehr möchte ich auch nicht verraten, die interessanteste Message kommt eher später, auch wenn man als Zuschauer schon schnell gecheckt hat, was für eine eigene Rolle man selbst in diesem Zusammenhang einnimmt. Einfach weil ich die Idee des Films an sich sehr mag, auch wenn teilweise langweiliger als gedacht (Schleife !), so reicht es mir einfach nicht so wirklich. Früher wäre es bei der alten Benotung eine 4 von 5 geworden, bei der neuen Bewertung komme ich jedoch jetzt nur zu einer 7 von 10. Nichtsdestotrotz freue ich mich sehr auf die neue Staffel von Black Mirror dieses Jahr !

Roma (Netflix) (10) 

Ein Film, auf den ich mich lange gefreut habe. Seit Ewigkeiten erwartet, auch weil es einen Einblick in die Kindheit von Alfonso Cuaron bietet. Vielleicht wird er sogar den Oscar als bester fremdsprachlicher Film erhalten. Selbst wenn nicht, für mich der beste Film, den ich im letzten Jahr gesehen habe. Es ist kein einfacher Film, weil er doch sehr langsam, zumindest an einigen Stellen, wirkt und auch in Schwarz / Weiß gehalten ist. Man muss sich diesem Film hingeben, man sollte alles andere im Moment des Schauens einfach komplett zur Seite schieben. Entweder gibt man sich ihm hin oder man sollte ihn nicht schauen, es gibt hier nur die beiden Extreme, so sehe ich dies auf jeden Fall.

Roma bezieht sich auf einen Stadtteil von Mexiko-City Anfang der 1970er-Jahre, in dem sich auch das Haus einer Mittelklasse-Familie befindet. Auch wenn die noch recht junge Cleo “nur” als Hausmädchen fungiert, wird sie mit der Zeit ein wahrer Bestandteil der Familie, ohne je zu vergessen, dass sie nur angestellt ist. Diesen Film könnte man als eine Liebeserklärung an eine Frau verstehen, die ihr eigenes Wohl und auch Teil ihres Lebens für andere Menschen aufgegeben hat.

Roma lässt einen nicht kalt, Roma begeistert, Roma bringt einem (fast) zum Weinen, Roma ist Emotion pur. Roma ist aber auch die Intention, dass man die politischen Ereignisse im Mexiko der Vergangenheit nicht vergisst. Ein absolutes Meisterwerk, das man gesehen haben muss, wenn man Geduld und Zuneigung selbst mitbringt. Für mich einer der besten Filme der letzten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Früher hätte ich eine 5 von 5 verteilt, nun ist es glasklar eine 10 von 10 !

Rückschau zu Filmen 2018 (eigene Benotung: 1 – 5 Punkte)

Your Name (5)

Seit Monaten hört man immer wieder von diesem so besonderen Anime-Film. Seit gut 2 Minuten verstehe ich warum. Die Zeichenart und der unglaublich emotional passende Soundtrack machen diesen Film so besonders. An einigen Stellen ist er etwas kompliziert, und doch spielt dies nur eine kleine Rolle, die Magie wird dadurch in keiner Weise ausgelöscht. Auf den ersten Blick haben wir es mit einer bloßen Körperwandel-Story zu tun, so dass ein Junge aus Tokio und ein Mädchen aus dem ländlichen Japan ihr Leben aus einer ganz anderen Perspektive erleben dürfen.

Wieso dies der Fall ist, und welche Gefahr nun bevorsteht, tja, dass möchte ich auf jeden Fall nicht verraten. Der Film kam gestern (25.12.18) auf Pro 7 Maxx und kann gerade noch in der 7TV-App oder eben im Browser geschaut werden. Ich rate jedem, diese Gelegenheit wahrzunehmen, wenn man mit Animes und einer tieferen Message mehr als zurecht kommt. Dieser Film ist etwas ganz Besonderes und verdient ganz klar eine 5 von 5 !

El Camino Christmas (Netflix) (4)

Der etwas andere Weihnachtsfilm, den nicht jeder mögen wird. Die Story ist belanglos (Eric Roth reist nach El Camino um seinen Vater zu finden, den er noch gar nicht kennt, nur wenig später kommt es zu einer sehr seltsamen Geiselnahme in einem Supermarkt), die Charaktere gut drüber und die Szenerie halt irgendwo im Nirgendwo in Nevada, das kann ja nichts werden, oder ? Gabe mich mir auch gedacht, aber ich hatte super viel Spaß. Wenn man die Serie “Fargo” mag, also total skurrile Charaktere und so unglaublich sinnlose Dialoge, dann sollte man diesem Film eine Chance geben.

Viele Zuschauer werden schon nach wenigen Minuten abschalten, aber gerade in der Weihnachtszeit möchte ich auch einfach mal etwas zum Lachen haben und auch mal einfach nur denken “man, wie doof ist das eigentlich, aber who cares”, genau das bietet der Film. Eine eigentlich echt schräge und auch belanglose Netflix Original-Produktion, die man sich trotzdem mal geben kann, wenn man Bock drauf hat. Ja, sogar 4 von 5 Punkten. Es ist einfach Weihnachten, da drückt man auch mal die Augen zu, sonst wäre es eher eine 3 geworden.

The Heart of Christmas (Amazon Prime Video) (5)

Dieser Film wird einer meiner absoluten Lieblingsfilme zu Weihnachten werden, wenn es um die nächsten Jahr geht. Ich wusste schon vor dem Schauen, was auf mich zukommt, aber dies hat nicht einmal im Entferntesten jegliche Emotionen gelindert. Dieser Film, gerade da er auf einer wahren Begebenheit basiert, ist wirklich das Herz von Weihnachten, da er die Essenz davon so strahlend wiedergeben kann. Mir ist ganz egal, ob es hier extra für ein christliches Publikum gedacht war oder nicht, für mich steht die Message im Vordergrund. Dax, fast zwei Jahre alt, wird ins Krankenhaus gebracht, schon schnell stellt sich für seine Eltern die erschreckende Nachricht heraus, nämlich Leukämie. Eine Nachbarin fragt sich, wieso zu Halloween schon für Weihnachten geschmückt wird, und gerät so auf den Blog von Dax´Mutter, auf dem sie die ganze Leidensgeschichte und die Liebe und Hilfe der anderen betroffenen Menschen, aber auch der eigenen Familie, beschreibt.

Im Laufe des Film bekommen wir dieses Geschriebene zu sehen, und es lässt einen nicht kalt. Ich weiß, dass gerade zu Weihnachten immer wieder auf Spenden und Menschen in Not hingewiesen wird, aber oft wird es einfach ignoriert, ob nun Armut in der Welt, die Flüchtlingsfrage oder eben schwer-erkrankte Kinder im eigenen Land. Dieser Film entreißt einem jedoch förmlich für die ganzen Minuten diese Klappe der Distanz und saugt einen in die Gefühlswelt aller betroffenen Personen ein. Ohne Witz, wer bei diesem Film nicht Emotionen zeigen kann, dem kann ich nicht mehr helfen. Dieser Film drückt für mich die wahre Botschaft von Weihnachten aus, und dies sind nicht die Geschenke, sondern die Geborgenheit und das Zusammensein mit den Menschen, die einem im Leben immer am wichtigsten waren und hoffentlich noch sein werden. Eine klare 5 von 5, einfach nur bedrückend, hart und schön zugleich !

Wish for Christmas – Glaube an Weihnachten (Amazon Prime Video) (4) 

Nun gut, der religiöse Part wird nicht jedem gefallen, auch ich hatte damit teilweise einige Probleme. Die Haupt-Prämisse behandelt die Frage, was wäre, wenn die eigenen Eltern (der Hauptfigur, eine 17-jährige Schülerin, kurz vor dem College) nicht mehr an Gott glauben würden ? Man kann natürlich als Kontroverse anmerken, dass es sich hier sehr um Werbung für den christlichen Glauben handelt, was definitiv auch so gedacht ist, trotzdem sehe ich hier mehr drin. Bei Themen wie Social Media, Erfolg im Geschäftsleben, egal wie, oder auch dem Sinn, wieso man überhaupt Weihnachten feiern sollte, sehe ich eben nicht nur das Christentum als Hauptschwerpunkt des Films.

Ist doch eigentlich ganz egal, an was man glaubt, sondern eher, was einem im Leben als wichtig erscheint. Geht es bei Weihnachten wirklich nur, wie man leider in der heutigen Welt oft denken mag, nur um Kommerz, oder findet man vielleicht gerade in dieser Zeit des Jahres zu so etwas, was man Ruhe und Zufriedenheit nennen könnte ? Auch wird in diesem Film sehr gut zur Sprache gebracht, dass das Verhalten einer Person anderen gegenüber auch immer Konsequenzen bedeuten mag. Man könnte noch so viel mehr interpretieren, aber am Ende geht es doch eher um die Bedeutung dieser Zeit, egal was für einen Glauben man selbst bevorzugt. Der etwas andere Weihnachtsfilm, der einen aber zum Nachdenken antreibt, was oft genau das Richtige sein kann. Keine 5 von 5, aber eine solide 4 !

Mission Impossible: Fallout (5)

Man kann zu Tom Cruise stehen, wie man möchte, aber dieser Film unterstreicht in so vielen Szenen, was für ein überragender Action-Star er immer noch ist. Die Story ist relativ oberflächlich gehalten, wie immer eben eine unmögliche Mission, in diesem Falle das Verhindern einer atomaren Bedrohung durch frühere Geheimdienstler, die nun wie Terroristen, genannt “Die Apostel”, die politische Weltordnung für immer zu Fall bringen wollen (siehe hierzu noch einmal Mission Impossible: Rogue Nation). Ethan Hunt kann eigentlich zu Beginn der Handlung schon früh Herr der Lage werden, indem er das zum Kauf angebotene Plutonium beschlagnahmt, nur lässt ihn das Wohl der eigenen Team-Mitglieder hier keine andere Wahl.

In so vielen Szenen werden wir als Zuschauer daran erinnert, dass bei Themen der Spionage und nationalen Sicherheit immer noch gilt: “vertraue niemandem”. Es gibt eine Reihe an Story Twists, die manchmal passen, aber eben nicht immer. Sind wir aber mal ehrlich, die Story ist bei MI das Eine, aber die Action das Andere, so auch in Fallout. Es gibt so viele geniale Kampf-Choreografien und Momente, bei denen einem der Atem weg bleibt, einfach nur ein höllischer Spaß. Wenn man nun noch weiß, dass Tom Cruise so gut wie alles selbst geschauspielert, ja sogar einen HALO-Sprung aus einem Flugzeug durchgezogen hat, dann haben diese Handlungen noch so viel mehr Gewicht. 5 von 5 Punkten ist hier das Minimum, einfach nur der Wahnsinn !

Mogli – Legende des Dschungels (Netflix) (5)

Also, ganz ohne Spaß, dieser Film hat mir extrem zugesagt, allerdings musste ich, seit Ewigkeiten überhaupt, unbedingt von der deutschen Synchro auf die originale umschalten. Ich fand die Synchro an so vielen Stellen, innerhalb der ersten 20 Minuten, so unglaublich deplatziert und einfach nur störend. Ich bin kein Fan davon, immer auf die OV hinweisen zu müssen, aber in diesem Falle ist es so ; man sollte bei Mogli, im Gegensatz zum Disney-Klassiker “Das Dschungelbuch”, eine helle und wohlige Stimmung auf keinen Fall erwarten. Mogli ist meiner Meinung nach nicht einmal etwas für Kinder, ab 12 Jahren sollte das Mindestalter darstellen

Wir haben es wirklich mit einem echten, teilweise auch bedrohlichen, indischen Dschungel zu tun, bei dem gerade der Tiger Shir Kan wirklich beeindruckend wirkt. Ja das CGI könnte besser sein, aber trotzdem hat es mich nie gestört, für mich immer noch hochwertig genug. Mit den Stimmen und der Motion Capturing-Performance von Benedict Cumberbatch (Shir Kan), Christian Bale (Baghira), Kate Blanchett (Kaa) und natürlich Andy Serkis (Balu) selbst war es teilweise ein Hochgenuss. Andy Serkis (bekannt als Darsteller des Gollum/Smeagol in “Der Herr der Ringe”) hat hier meiner Meinung nach bei seiner Regie-Arbeit extrem stark abgeliefert. Wer auf eine erwachsene Darstellung, ein düsteres Bühnenbild und den Rückgriff auf das originale Dschungelbuch von Rudyard Kipling Lust verspüren sollte, dem kann ich diesen Film nur empfehlen. Nicht nur vom Filmischen her, sondern auch, was die Figuren anbelangt, ein echt hochkarätiger Release auf Netflix.

Noch übrige Filme 2020 (unterschiedliche Gewichtung: 1 – 3 ; 3= Must See ; 1= nur wenn es sein muss) (Stand: 06.01.20)

Eurovision (Netflix) (3)

Gold Guard (Netflix) (3)

Tyler Rake Extraction (2)

Greyhound (Apple TV +) (3)

Der Schacht (Netflix) (3)

All die verdammten Tage (Netflix) (2)

Dangerous Lies (Netflix) (3)

Becoming (Netflix) (3)

Marriage Story (Netflix) (3)

Der schwarze Diamant (Netflix) (3)

The King (Netflix) (2)

Da 5 Bloods (Netflix) (3)

Betonrausch (Netflix) (1)

Die zwei Päpste (Netflix) (2)

Der Junge, der den Wind einfing (Netflix) (3)

A Fall from Grace (Netflix) (3)

Im hohen Gras (Netflix) (1)

Wasp Network (Netflix) (3)

Triple Frontier (Netflix) (3)

The Highwaymen (Netflix) (2)

The Shadow of the Moon (Netflix) (2)

Unersetzlich (Netflix) (1)

6 Underground (Netflix) (3)

Marriage Story (Netflix) (3)

The Report (Amazon Prime Video) (3)

Die zwei Päpste (Netflix) (2)

Ready Player One (1)

Hidden Figures (3)

Zodiac – Die Spur des Killers (3)

Why Him ? (2)

The King´s Speech – Die Rede des Königs (3)

Die Erfindung der Wahrheit (2)

Pan (1)

The Revenant – Der Rückkehrer (3)

Saving Mr. Banks (2)

In the Shadow of the Moon (Netflix) (3)

Codename U.N.C.L.E. (1)

The Highwaymen (Netflix) (3)

Bridge of Spies – Der Unterhändler (3)

Coco (3)

Die Geldwäscherei (Netflix) (2)

Der Marsianer (2)

Thor – Tag der Entscheidung (1)

Jumanji – Willkommen im Dschungel (2)

The NIce Guys (2)

Deadpool (1)

Dunkirk (3)

Brooklyn (3)

Brügge sehen und sterben ? (3)

Feuer im Kopf (Netflix) (3)

Zwischen zwei Farnen – Der Film (Netflix) (1)

Birdman (1)

Der Krieg des Charlie Wilson (3)

Hacksaw Ridge (2)

Drive (3)

Vielleicht lieber morgen (2)

In meinem Himmel (3)

Moneyball (2)

Der Junge den Wind einfing (Netflix) (3)

The Founder (2)

Jackie (3)

Blow (2)

Wo die Erde bebt (3)

Good Sam – A feel great mystery (2)

Triple Frontier (Netflix) (3)

Snowpiercer (3)

Fractured (Netflix) (1)

Cambridge Analytics großer Hack (2)

Wounds (3)

The Prestige (3)

Hard Powder (3)

Tully (3)

Frontera (3)

Border (3)

Bumblebee (3)

Mia und der weiße Löwe (3)

The Hateful 8 (3)

Peppermint – Angel of Vengeance (2)

Lady Bird (3)

Jungle (2)

Tropic Thunder (2)

The Wolf of Wall Street (3)

The Cabin in the woods (1)

Die Verlegerin (3)

A quiet place (3)

Operation Overlord (1)

2001 – Odyssee im Weltraum (3)

303 (2)

Die dunkelste Stunde (3)

Capernaum: Stadt der Hoffnung (3)

Der Hauptmann (2)

American Psycho (3)

In den Gängen (2)

Der seidene Faden (3)

Fahrenheit 11/09 (3)

Juliet Naked (2)

No way out – Gegen die Flammen (3)

Kindeswohl (3)

I, Tonya (2)

Ghost Stories (3)

Rain Man (3)

Asche ist reines Weiß (3)

Assaination Nation (2)

Swiss Army Man (2)

Official Secrets (Amazon Prime Video) (3)

Quelle (Bild; frei zugänglich): Pixabay

3 Kommentare

  • Tobias

    Nun auch für das Jahr 2020 ausgelegt. Bei neuem Update kommentiere ich dies direkt hier in Form eines Comments damit es unter „Recent comments“ auch schnell sichtbar wird.

    Meine Reviews zu „Star Wars Episode VIII – Die letzten Jedi“ und „Star Wars Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers“ hinzugefügt (Stand: 06.01.20)

  • Tobias

    Meine Review zu „Parasite“ folgt in den nächsten Tagen. Da ich möchte, dass die Qualität nicht nur meinen Anforderungen entsprechen kann, möchte ich mich hier jedoch nicht zu sehr beeilen müssen. Gut Ding will Weile haben. Ich hoffe jedoch, dass es sich am Ende gut lohnen wird, denn dieser Film hat es total verdient (Spoiler: 5/5).

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