Meine Review zu „The Garden of Words“ (Anime) (ohne Spoiler)
The Garden of Words (4)
nachdem mich „Your Name“ einfach so faszinieren konnte, wollte ich noch ein wenig mehr mehr vom Schöpfer selbst sehen, Makoto Shinkai ; aus diesem Grund gab ich dem Anime-Film „The Garden of Words“ eine Chance
an sich handelt es sich hier nicht wirklich um einen echten Film, dafür finde ich 45 Minuten einfach viel zu kurz, aber nicht, was die Wucht und Deutung dieser Geschichte anbelangt ; so viel anderes erwartet und dann an einigen Stellen echt hin- und her gerissen
der Garten der Wörter trifft es eigentlich schon ganz gut, ohne wirklich die Geschichte zu verraten ; ein Jugendlicher, der von der Schule und ihrem Ablauf extrem gelangweilt scheint und viel eher Schuhmacher werden wollen würde, schwänzt an einem regnerischen Tag eben jene Schule ; dort die Zeit genießend und etwas in Gedanken verloren, fällt ihm eine Frau, Mitte bis Ende 20, auf, da sie sich so ganz anders verhält
schnell kommt es zu verschiedenen Gesprächen und so wird jeder Tag, an dem es mal wieder regnet, einfach spannender als der vorherige ; nur an diesen Tagen wollen sie sich treffen, nur dann, wenn sonst auch keine Personen im Park zu sehen sind ; nur dann wird also der Park zu einem echten Garten an Wörtern
die Frau wirkt zwar offen, aber erscheint ihm sehr unglücklich, irgendetwas stimmt in ihrem Leben nicht ; so trinkt sie Alkohol und isst Schokolade, noch vor dem Mittag ; als sie allerdings die Entwürfe des jungen Mannes erblickt, erkennt sie direkt seine wahre Passion und bestärkt ihn in gewisser Weise auch darin, eben Schuhmacher als Beruf nachzugehen
als dann einige Tage später der Junge jedoch wieder die Schule besucht, kommt es zu einem so nicht zu erwartenden Ereignis, das fast den gesamten Story-Verlauf zuvor über den Haufen wirft
eigentlich passiert in „The Garden of Words“ so gar nichts, es ist fast nur ruhig und auf Gespräche ausgelegt ; generell ist diese Geschichte eher handlungsarm, allerdings hat mich dies nicht gestört, nicht einmal im Ansatz ; die Atmosphäre kann sich eben auch aufgrund der Charaktere und ihre Verhaltens- und Denkweisen ergeben ; und zwar so stark, dass man sich fast wie in einem angespannten Verhältnis fühlt, auch als eher weit entfernter Zuschauer ; so ist es auch nicht wirklich überraschend, dass es zum Ende hin eben kein „echtes“ „Happy End“ zu erleben gibt, wenn auch in gewisser Weise trotzdem
dieser Film hätte so viele Klischees mitnehmen können, aber am Ende hat er genau das Gegenteil gemacht ; ich mag nicht nur den Zeichenstil, den ich in „Your Name“ noch grandioser fand, sondern auch die leichte Melancholie und Schwere ; es ist eben kein einfaches Thema und so passen eher regnerische Tage ganz gut dazu, ohne jedoch hässlich oder gar abstoßend zu wirken
dieser Film ist in so vielen Aspekten fast schon der klare Gegenentwurf zu „Your Name“, nicht nur was die Länge anbelangt, trotzdem bin ich froh, diesen gesehen zu haben ; es ist einfach etwas ganz anderes, was mich jedoch sehr abgeholt und irgendwie auch verstört hat ; für solch ernste und eher nachdenkliche Überlegungen mag ich Animes schon sehr
vielleicht ist eine Bewertung von 4 von 5 Punkten einfach zu hoch, allerdings ist einfach dieses Gefühl der Überraschung hängen geblieben ; ich habe viel mehr Spaß, gute Laune und eine gewisse Euphorie erwartet, bekommen habe ich so gut wie nichts davon, was einen als Zuschauer doch in keinster Weise unzufrieden stimmen muss ; 3,8 von 5, also 4 von 5 ; bitte anschauen, es lohnt sich und ist auch schnell wieder vorbei !
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Quelle (Bild; frei zugänglich): Pixabay